Gasthof zur Post

bayrisch-schwäbische Schmankerl

1685 wird der heutige Gasthof zur Post erstmals als Weinausschank erwähnt. Bis es eine „Underlegs-Posthalterey“ auf dem Weg von Landshut nach Altötting wird, dauert es ein halbes Jahrhundert.

Heute ist die Post in Neumarkt-Sankt Veit ein willkommener Halt für Wallfahrer, die wiederum nach Altötting unterwegs sind. Aber auch Urlauber und natürlich die Neumarkter fühlen sich wohl in der gemütlich eingerichteten Gaststube. Die bayrisch-schwäbischen Schmankerl, zubereitet vom Küchenchef Gregor Konski, sorgen einfach für ein Wohlgefühl. Groß und Klein finden auf der Speisekarte angefangen beim klassischen bayrischen Schweinebraten bis hin zu schwäbischen Steinpilztäschle immer etwas. Frisch zubereitet werden die Gerichte aus hochwertigen Zutaten und das schmeckt man.

Lassen Sie sich von unserer Speisekarte inspirieren

Unser Saal

für jede Festlichkeit geeignet

Feiern Sie in unserem in schlichten Farben gehaltenen Saal, der für 30 bis 70 Personen Platz bietet. Je nachdem ob Sie ein Fest zum Plaudern und Beisammensein feiern, oder mit Ihren Gästen tanzen wollen.

Ideal ist der mit Tischen für bis zu 6 Personen eingerichtet Saal für

  • Geburtstagsfeiern
  • Tauffeiern
  • Kommunikon
  • Firmung
  • Hochzeitsfeiern im Familienkreis
  • sowie Weihnachtsfeiern und Firmenfeiern.

Seien Sie unser Gast!

Unsere Geschichte

17. Jahrhundert bis jetzt

Geschichte abe dem 17. Jahrhundert

Die Geschichte des heutigen Gasthofes zur Post reicht weit bis ins 17. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1685 wird Philipp Jakob Winger als Weinwirt als Nachfolger für den verstorbenen Andre Platzhuber genannt. Sein Sohn Johann Karl Winger (1683-1726) stellt am 17. Mai 1715 ein Gesuch an Kurfürst Max Emanuel um die Erlaubnis, in Neumarkt eine „Underlegs-Posthalterey“ einzurichten auf der Strecke Altötting-Landshut, was ihm aber nicht genehmigt wird. Im Gerichtsbuch des Marktes erscheint er 1720 bis 1726 als Bierbräu, der „mit einem Schuldbrief von 30. 11. 1720 zu seiner unumgänglichen, höchsten Haus-Notdurft 150 Gulden vorgeliehen gegen Verschreibung und Verpfändung seiner Preubehausung im Markt“, belastet ist. Noch 1742 wird in Marktkammerrechnungen die Winger Bräustatt genannt. Der Nachfolger auf dem Haus wird Johann Kasper Ganser, dem es schließlich gelingt doch eine Poststation einzurichten. Als er am 30. Juni 1779 stirbt, wird er als Weingastgeb, kaiserlicher Posthalter und Vize-Kammerer (2. Bürgermeister) von Neumarkt bezeichnet. Nach seinem Tod erscheint nun erstmals der Name Peter Rächl, Posthalter und „Weingastgeb“ auf dem Haus. Er wird ab 1780 mehrmals als Weinwirt und Posthalter genannt und gehört ab 1789 dem inneren Rat des Marktes an.

Südlich neben dem stattlichen Gasthof zur Post gelegen, steht das sogenannte Pfaller-Haus mit einer Durchfahrt in den Hinterhof. Dort befinden sich noch heute in einem Haus gewölbte Räumlichkeiten in denen früher Bier gebraut wurde. Der Bürger und Weißbierschenk Johann Schmälzl (1627-1695) erscheint mit seiner ersten Frau Anna (1647-1673) und seiner zweiten Frau Maria (1648-1711) in den Annalen des Gasthauses. Nach dem Tod von Johann Schmälzl heiratet seine Witwe 1695 Johann Auer (1632-1712), Bierbräuerssohn von Neumarkt. Dessen Vater der Bürger, Ratsherrn und Bierbrauer Christoph Auer (um 1605-1668) war möglicherweise der erste Bierbrauer auf dem Hause, dessen Geschäft sein Sohn 1669 Johann Auer übernommen hatte. Welcher Wirt oder Bräu in der Zeit nach dem Tode von Johann Auer im Jahre 1712 das Haus weitergeführt hat, ist wegen fehlender Quellenangaben nicht ganz sicher. Mit dem Namen Stephan Liebhart taucht von 1722-1724 ein Bierbrauer auf, der dafür in Frage kommen käme. Ab 1728 erscheint jedenfalls Johann Pfaller (1708-1770) als Rat und Bierbrauer in Neumarkt auf, der zusammen mit seiner Frau Anna-Maria (1710-1770) das Gasthaus samt Brauerei betreibt. Im Ratsprotokoll von 1742 wird er als „Weißbierwirt auf der „dermaliger Inhaber der Schmälzischen Wirtsbehausung“ bezeichnet. Im Jahre 1736 erblickt der Sohn Franz Pfaller (1736-1785) das Licht der Welt und heiratet 1763 die Gastwirtstochter Helena Sadlberger

Franz Pfaller wird in den Marktkammerrechnungen als Bierbrauer tituliert, der im Jahre 1780 zu folgender Strafe verurteilt wird: „Den 24. August 1780 wurde Franz Pfaller, Bierbräu um weillen er dem Xaveri Berghamber, bürgerlichen Färberssohn alhier über die Polizeistunde das Zechen gestattet, gestraft worden um 17 Kreuzer“. Nach dem Tod von Franz Pfaller im Jahre 1785 erscheint der Bräuer Josef Dax auf dem Haus. Er ist aber nur Pächter, da der für die Nachfolge vorgesehene Sohn von Franz Pfaller beim Tod des Vaters erst 13 Jahre alt ist und die Mutter Helene das Anwesen nicht alleine bewirtschaften kann. Am 11.Oktober 1786 wird das Brauereigasthaus Opfer eines Großbrandes, in dem insgesamt 7 Häuser ein Raub der Flammen werden. Es war damals üblich, dass die Betroffenen für 3 Jahre von  Abgaben befreit wurden und so finden sich 1789 entsprechende Angaben in der Marktkammerrechnung. Unter dem Punkt Ausgaben auf Nachlass und Verlust kommen 1786 folgende abgebrannte Bürger zur Abschreibung: Josef Jochriem (Riemer), Josef Dax (Bräu), Felix Rächl (Posthalter), Georg Peyrer (Sattler), Kaspar Roßmayr (Bäcker), Mathias Reiter (Metzger)  Der Brand 1786 begann beim heutigen Sanitätshaus (Haus-Nr.19) und endete beim Vitusstüberl (Haus-Nr.24). Beim Posthalter Felix Rächl, im Nachbarhaus von Josef Dax kommt sogar ein Mensch beim Brand ums Leben. Die bis auf die Grundmauern niedergebrannten Häuser müssen wieder neu aufgebaut werden, was natürlich einen enormen Finanzaufwand erforderte.

Der große Marktbrand

von 1786 zerstörte sieben Gebäude, darunter die Häuser des Pfallerbräus Josef Dax, an dem gerade schwarzer Rauch aus dem Fenster quillt und des Posthalters Felix Rächl (rechts daneben).

Der Name Josef Dax erscheint noch bis 1798, spätestens ab diesem Zeitpunkt dürfte der Franz Pfaller jun. (1772-1844) das Brauereianwesen des verstorbenen Vaters übernommen haben. Möglicherweise ist aber schon 1792 nach der Hochzeit mit der  Bierbräuerstochter Maria-Barbara Lutz aus Isen in die Fußstapfen des Vaters getreten. Bis 1823 erscheint jedenfalls wieder regelmäßig die Brauerei Franz Pfaller in den Marktkammerrechnungen.

Neumarkt 1854

im Zeitabschnitt von 1826 bis 1860 ist dann nur mehr vom „Pfalleranwesen“ die Rede, das von Norbert Hauner, wahrscheinlich nur mehr im Pachtverhältnis und ohne die Brauerei bewirtschaftet wird. Die Brauerei wird damals vom Nachbarn, Felix Rächl (1812-1879) genutzt, denn ab 1839 erscheint dieser nicht mehr nur als Gastwirt und Posthalter, sondern auch als Bierbräuer in den Annalen. Das Bräuhaus des Pfalleranwesens befindet sich im gemeinsamen Hinterhof und ist vom Anwesen von Felix Rächl nur durch ein paar Meter voneinander getrennt. Es ist leider kein genaues Datum bekannt, aber spätestens im Jahre 1860 ist das Pfalleranwesen an Felix Rächl übergegangen. Der nächste Besitzer des Postbräu ist der Sohn Rudolf Rächl (1863-1936), bezeichnet als Bierbrauer, Ökonom, Realitätenbesitzer und Distriktsrat. Er heiratet 1886 die Bierbrauerstochter Franziska Metz aus Kronwinkl bei Landshut.

Doch die guten Jahre der Posthalterei sind gezählt, mit der Eröffnung der Eisenbahn im Oktober 1875 erhält die Gastwirtsfamilie Rächl eine gewaltige Konkurrenz. Der Ausbau der königlichen Bahn- und Poststation Neumarkt a. Rott zum einem Eisenbahnknotenpunkt in der Zeit bis 1883 führt zu einem erheblichen wirtschaftlichen Einbruch des Postbräus. Der Postkutschenbetrieb nach Landshut und Mühldorf wird nach der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Neumarkt – Landshut im Jahre 1883 eingestellt. Die Bahnreisenden können inzwischen ihre Wartezeit in der neueröffneten Bahnhofsrestauration vertreiben. Noch 1886 lässt sich der Postbräu Rudolf Rächl in sein Anwesen eine Wasserleitung mit Wasserreserve einrichten, aber der wirtschaftliche Niedergang im Jahre 1891 lässt sich dadurch nicht mehr aufhalten. Rudolf Rächl verlässt Neumarkt, das Gasthaus und die dazugehörige Ökonomie werden mehrfach verkauft. Das Schicksal der Pfaller- bzw. Postbrauerei kann man im Neumarkter Anzeiger ab dem Jahrgang 1891 entnehmen. In diesem Jahr vertauscht Rudolf Rächl seine Post-Brauerei, die Ökonomie wird abgesondert und die Gastwirtschaft verpachtet.

Bild von 1870:

Vor dem Postbräu steht ein  Pferdegespann mit zwei Bierfässern. Davor ein Holzgeländer, das den Abgang zu den Bierkellern im Hause schützte.

Erster Pächter auf der Post wird M. Luger, vorher Restaurateur in Kraiburg, die Brauerei wird nicht mehr weiterbetrieben. Es wechseln die Pächter im Pfallergasthaus fast im jährlichen Turnus, 1893 vermeldet die Zeitung: „Das Postanwesen nebst dazugehöriger Pfaller-Wirtschaft, der Brauerei und dem Wirtsgarten ist samt der darin erhaltenen Mobilien laut notariellem Kaufvertrag vom 24. Februar 1893 an den Brauereibesitzer Anton Fruhmann übergegangen. Der Kaufpreis betrug 57.000 Mark“.

Gasthof Post 1901

Der Gasthof zur Post wird 1905 wieder verkauft. Er geht von Herrn Wagner an die Unionsbrauerei München um 55.000 Mark. Wagner hat das früher dazugehörige Pfaller-Anwesen wegverkauft um 12.000 Mark. Im Jahre 1913 wird der Gasthof öffentlich versteigert. In den letzten Jahren wurde viel verändert, das Pfallerhaus, das früher zur Post gehörte, ist verkauft, die Hauseinfahrt gehört zwei verschiedenen Personen, das vormalige Brauhaus ist zum Tanzsaal ausgebaut, der Kellergarten ist weg, der Hof nur noch zur Hälfte beim Haus und der Keller direkt unter dem Haus gehört dem Weindl-Bräu. Es folgen in den nächsten Jahrzehnten eine große Anzahl von Besitzern und Pächtern auf dem Gasthaus zur Post, erst 1929 kommt mit dem Wirt Georg Berghammer die Hausgeschichte wieder in ruhigeres Fahrwasser. Die ehemaligen Räumlichkeiten der Brauerei existieren heute noch und wurden mehrfach genutzt. 1899 erfolgte der Umbau zu einer Festhalle mit Parkettboden, 1922 erwirbt die ehemalige Bräuhalle der Delikatess- und Getreidehändler Josef Lueginger. Im selben Jahr schreibt der Neumarkter Anzeiger: „Das alte Pfallerhaus an der Post geht von Josef Lueginger um 200.000 Mark an den Gastwirt Fuchs von Neuötting. Früher war dieses Haus Bestandteil der Rächl-Post mit einem kühlenden Flöz. Nachdem es von der Post getrennt wurde, hat es dem Bräumeister Aderer gehört, der es dann an Herrn Jatsch verkaufte. Der Lagerkeller unter dem Haus führt in mehrere Gänge auseinander“.

Links das Pfallerhaus und rechts das Gasthaus zur Post im Jahre 1930.
Blick zum oberen Tor
Gaststube 1936

1929

kaufen die Herren Schötz und Grötzinger die sogenannte Posthalle um 4300.- Mark und verpachten sie an Josef Blank, der darin eine Auto-Reparaturwerkstätte einrichten will. Die Firma Auto-Blank kauft 1932 von Schötz und Grötzinger das alte Postbrauereigebäude, um es künftig als Mechanikerwerkstatt zu benutzen.

In diesen Gewölbehallen wurde bis etwa 1891 gebraut, erst vom Pfallerbräu, später vom Postbräu Felix Rächl und dessen Nachfolger.In den 1950er Jahren werden die Räumlichkeiten renoviert

In der heutigen Einmayrstraße war der Bierkeller des Pfaller- bzw. Postbräus. Über zwei Stockwerke tief wurde das Bier über die heißen Sommermonate gelagert. Der Bierkeller wurde nach dem Ende der Postbrauerei vom Fruhmannbräu gekauft.

Dieser veräußerte die Anlage der Gemeinde, die 1927 darauf eine Turnhalle errichteten ließ, die bis 1961 in Einsatz stand.

Die Turnhalle samt den immer noch vorhandenen Bierkellern wurden in den 1980er Jahren durch den Omnibusbetrieb Weber abgerissen und auf dem Platz ein neues Gebäude mit Wohnung und Omnibusgaragen errichtet.

Gasthof zur Post 1950
Gasthof zur Post 2007

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